von Fr. 23. bis Mo. 26. September 2022
Nach einer durch Covid 19 erzwungenen Pause starteten am 23. September 22 bildungshungrige Oldtimerenthusiasten ( 7 Damen und 15 Herren) vom firmeneigenen Parkplatz der Fa. Mitterbauer die Bildungsreise nach Sinsheim, wo wir im Hotel Museum Sinsheim unsere Basis für weitere Aktivitäten legten. Bereits kurz nach der Abfahrt und auch auf der Rückfahrt konnten wir den gravierenden Unterschied zwischen den hausgemachten Leckereien der Backstuben Margarete und Gerti zu den in den div. Rasthäusern angebotenen Speisen „fühlen“. Nicht nur, dass der Qualitätsunterschied sofort zu erkennen war, so musste mancher Reisegast Aluminiumteile aus dem Hackbraten entfernen. Daher nochmals: HERZLICHEN DANK an die beiden Damen!
Kurzum, wir kamen um ca. 16.30 Uhr im Hotel an und bezogen unsere Zimmer, die sich in einem sauberen und netten Zustand präsentierten. Manches Gruppenmitglied nützte die Zeit, um gleich das Museumsareal, das bis 18.00 Uhr geöffnet war, zu erkunden. So kam es dazu, dass sich bereits innerhalb kürzester Zeit ein Großteil der Bildungshungrigen unter den div. „Fliegern“ einfand.
Das Abendessen – in Form eines Buffets – mundete. Die Speisen waren appetitlich angerichtet, die Auswahl ausgezeichnet. Desgleichen das Frühstücksbuffet. Hier fehlte es an nichts. Über kleine verrechnungstechnische Unstimmigkeiten mit dem Kellner wird seitens der betroffenen Reiseteilnehmer großzügig hinweggesehen.
Am nächsten Tag brachte Präsident Manfred in seiner gewohnt souveränen Art den Fehler der Kassenbelegschaft schnell auf „Schiene“. Mit dem Kennwort „Mitterbauer“ erhielten alle Bildungshungrigen ihr ersehntes Ticket. Nun ging es los. Mancher entschied sich für den Außenbereich, andere wieder verschwanden in einer Halle. So waren plötzlich die Mitreisenden nicht mehr zu sehen.
Nach dieser „Präambel“ möchte ich mich auf meine persönlichen Eindrücke fokussieren.
Als „alter“ Oldtimer- und Sportwagenfreund konzentrierte ich mich naturgemäß auf Exponate mit 4 Rädern. Dabei fiel wahrscheinlich nicht nur mir auf, dass viele Ausstellungsstücke teilweise Nummernschilder trugen. Ein Mitarbeiter teilte mir mit, dass einige voll funktionsfähige Leihgaben von Mitgliedern des Museumsvereins wären. Diese würden auch immer wieder bewegt werden. Als ich das erste Automobil, das Benz Dreirad erblickte, erinnerte ich mich spontan an Siegfried Marcus, der angeblich 1870 seinen ersten benzinbetriebenen Wagen gebaut haben soll. Wie auch immer, das Dreirad stammt aus dem Jahr 1886. Nebst einigen wirklich alten Vehikeln(z.B. Opel, Horch, Audi, Presto und Ford) entdeckte man eine große Anzahl Fahrzeuge der gehobenen Preisklasse, wie Mercedes SS, Mercedes SSK, Mercedes 500 K, Mercedes 300 SL, Maybach und Bugatti.
In einem eigenen Raum röhrte BRUTUS, ein Höllenfahrzeug. Ein 12-Zylinder-Flugmotor, der 550 PS leistet und die unbändige Kraft über 2 jeweils seitlich liegende Ketten auf die Hinterräder leitet. Ein Video zeigte Horst Lichter als Bändiger des Ungetüms. Beim ersten Hinsehen wirkt das Fahrzeug wesentlich älter, wurde aber ab 1925 gebaut.
Die Sportwagenklasse mit einer soliden Armada von elitären PS-Monstern stellte einen Höhepunkt dar. Werner, der gewiefte BMW-Fahrer, erteilte mir jedoch sofort Nachhilfe: „Mit denen kannst nur um den Häuserblock fahren, da kannst net drin gscheit sitzen, die Bodenfreiheit ist zu niedrig, etc. Ich habe mir nicht alle Nachteile gemerkt. Enttäuscht habe ich mir zuletzt die beiden Porsche 911 angesehen und gedacht: Das Problem hat mein 911er Gott sei Dank nicht.
Sehenswert auch die Red Bull-Fraktion in einer eigenen Halle. Schnell erinnerte ich mich an Hannes Arch, den Red Bull sponserte. An jenen tollkühnen Piloten, der zwischen den Pilonen seine Wettfahrten unverletzt bestritt und Vizeweltmeister wurde, jedoch mit einem wesentlich langsameren Hubschrauber zu Tode kam.
Die große Anzahl von weiteren Fahrzeugen, Lokomotiven, Motorrädern, Fahrrädern im Detail zu erwähnen, würde den Rahmen der Zusammenfassung sprengen. Tanzorgeln, Konzertorgeln und Drehorgeln rundeten das Bild ab, ehe man den Weg in die Höhe beschritt.
Der Weg in Höhe führte zu der bereits in großer Entfernung zu erkennenden Concorde. Die Eintracht (dt. Übersetzung) war das gemeinsame Projekt der Franzosen und der Briten, die von 1976 bis 2003 zwischen Europa und den USA verkehrte. Ihre doppelte Schallgeschwindigkeit verhalf zu einer Flugzeit von nur 3,5 Stunden von Frankfurt nach New York.
Für Cineasten unter uns wurden Dokumentarfilme im IMAX 3D – Kino angeboten. Wer noch Zeit und Lust hatte, war hier richtig.
Am nächsten Tag, Präsident Manfred zählte seine Schäfchen, fehlte Punkt 8.30 Uhr ein Schaf. Der Fahrplan war nicht mehr einzuhalten. Etwas verspätet konnte Präsident Manfred an Max die Order geben, die 450 PS in Bewegung zu bringen.
Schnell waren wir in Speyer, unserer 2 Destination. Bereits beim Eingang fiel mir die bunte Truppe der Star Wars-Anhänger auf. Auf mehreren Trilogien fußt die „unendliche“ Geschichte, die den Schöpfern dieser Filme Millionen eingebracht haben. Bis 2027 sollen bereits Drehbücher existieren.
Und wieder zerstreute sich die Truppe in alle Windrichtungen. In der ersten Halle fand ich die Kleinst-U-Boote „Biber“ und „Seehund“. Für Leute mit Klaustrophobie eine Herausforderung. Desgleichen das U-Boot der dt. Marine U 9 im Freigelände, das man auch von innen besichtigen konnte. Gleich daneben war das Maritime Museum, mit einer Fülle von einzigartigen, schönen und handgefertigten Modellen. Über den Köpfen der Besucher schwebte das größte Transportflugzeug, eine Antonow, das größte Propellerflugzeug der Welt. Mit einem Leergewicht von 118 Tonnen vermag es selbst Panzer mit einem Gesamtgewicht bis zu 107 Tonnen zu transportieren.
Ebenfalls sehenswert, der Seenotkreuzer John T. Essberger. Mit 7.200 PS beschleunigt er auf bis zu 26 Knoten.
Und wieder gab es für die Filmfreunde oder jene, die bereits zu müde waren, um weiter umher zu schlendern, die Möglichkeit, eine Filmvorführung im neuen IMAX Dome Kino zu konsumieren.
Einen großen Teil der Ausstellung nahm die Raumfahrt ein. Ein original sowjetisches Space Shuttle vom Typ Buran ist ein Raumgleiter, den man über eine Treppe besichtigen konnte. Daneben, allerdings nur von außen, die Raumstation ESA.
Es gäbe noch eine Fülle von einzigartigen Exponaten, die es verdient hätten, erwähnt zu werden.
So beendeten wir um ca. 17.15 Uhr unsere Besichtigungstour und vertrauten uns Max an, der uns auf die Burg Steinsberg brachte. Die Burg wurde erbaut um 1109 und während des Bauernkrieges im Jahr 1525 niedergebrannt. Danach gab es mehrere negative Einflüsse, die zur teilweisen Zerstörung der Burg führten. Interessant sind die Zwingermauern, die sich im Schneckenmodus den Berg hinauf winden. Seit 1973 befindet sich die Burg im Besitz der Stadt Sinsheim, die die Restauration erfolgreich abschloss.
Das Ambiente in der Burg wirkte urig, die Speisen köstlich und die Bedienung flott.
Der Weg zum Hotel war kurz, die Nacht war schnell vorbei und die Freude, an dieser Reise teilgenommen zu haben, groß.
Danke noch an alle – die für den perfekten Ablauf – ihre Freizeit geopfert haben, besonders unserem Präsidenten Manfred und seiner Frau Susanne Schiemer.
Autor: Hans Ullmann
Bilder und Untertitel: Christian Backknecht
Die übrigen Bilder der Reise seht ihr hier:
oder in der OSCT-Bildgalerie
Danke an Hans und Christian für deine ausführliche Zusammenfassung der Reise, aber vor allem möchte ich Manfred und Susanne für die ausgezeichnete Organisation danken (denn leider sind wir ja schon verwöhnt das immer alles bestens klappt).
Ich kann nur sagen eine gelungene Veranstaltung und bin bei der nächsten Reise sicher wieder dabei.
Großen Dank an die beiden Organisatoren auch von mir. War wie immer eine tolle und mehr als interessante Reise zusammen. Auch wenn es für mich schon der zweite Besuch in Sinsheim/Speyer war auf alle Fälle die Reise wert, schon alleine der guten Mitfahrerschaft wegen.
Und großen dank auch unserem lieben Hans für seinen umfangreichen, detailreichen und sehr interessanten Bericht!